Minimal Environment

"Telefonzelle" | Sammlung Generali Foundation, Wien

Typ: Studien
Planung: 1965      Fertigstellung: 1965

Entstehungsgeschichte der Minimalbehausung
Ich wurde zur Teilnahme an der Pariser Biennale 1965 (der Jungen unter 35) eingeladen. Die Teilnahmebedingungen waren allerdings restriktiv - so war eine Präferenz für Wohnbau gegeben (ich hatte hier noch keine Bauten vorzuweisen), vor allem stand nur 1 (ein) m2 Ausstellungsfläche zur Verfügung. Ich entschied mich daher spontan eine Wiener Telefonzelle aufzustellen, die als Minimalbehausung ausgestattet werden sollte. Eine Telefonzelle nicht nur wegen ihrer (minimalen  1 m2 Größe) sondern auch - zurückgreifend auf meine Ideen zur Erweiterung der Architektur durch andere Medien - wegen der Extension die die Telekommunikation ermöglicht. Vorgesehen war eine ausrangierte Wiener Telefonzelle alten schwarzgelben Typs, es erwies sich jedoch als unmöglich eine solche alte zu erhalten.Ich erarbeitete eine neue Einheit aus Kunststoff und schlug Walter Pichler und Ernst Graf vor diese gemeinsam herzustellen und auszustellen. Leider gelang es uns nicht die finanziellen Mittel aufzutreiben und so konnten wir keinen Beitrag zur Pariser Biennale liefern, die Weiterverfolgung des Projektes unterblieb und ich wollte auch keine Ersatzlösung. Die Ironie der Geschichte jedoch ist, dass in einer Zeitungsrezension über die Biennale der nicht existente Beitrag positiv beschrieben wurde, was nicht zuletzt ein Phänomen darstellte nämlich, dass es eine andere - virtuelle - Realität gibt, die der neuen Medien und so meine These bestätigte, dass etwa ein Bauwerk nicht wirklich physisch erlebt oder existieren muss, wenn es medial simuliert oder vermittelt werden kann.
H.H.