Design Conference Aspen

1968

18TH INTERNATIONAL DESIGN CONFERENCE IN ASPEN
AMERICA AND EUROPE

Die internationale Design Conference in Aspen bringt alljährlich Architekten und Designer für die Dauer von einer Woche zu Vorträgen, Gesprächen und Seminaren zusammen. Von kleinen Gruppen bis zu Großveranstaltungen in einem fast tausend Menschen fassenden Zelt Die führenden Gestalter unserer Umwelt haben dort gesprochen und der Tagung ihr internationales Gewicht und Gesicht gegeben.

Achtzehnmal ist schon gefährlich nahe der Routine, dem Etablierten besonders im Jahre 1908 in dem so viele dieser Veranstaltungen in Frage gestellt wurden. Wie reagierte nun IDCA?

Reyner Banham (London) wurde zum Leiter und GestsIter des Programmes ernannt Er kaufte sich einen Cowboyhut und anzug und versuchte vor allem drei Dinge: Amerika Europa gegenüberzustellen, harte Tatsachen der Realisation zu diskutieren und schließlich einen Begriff zu geben, von den Dingen, die den Designer und Architekten erwarten, in einer Zeit in der alles Architektur werden muß.

Dazu wurden eingeladen Vertreter des Design Establishment wie Dick Lathem (Chikago), Misha Black (London) und Alf Boe (Oslo), die kompetent Dinge erörterten, von denen masn das Gefühl hatte, daß sie schon achtzehnmal erörtert wurden. Die Studenten murrten. Wurden eingeladen die mittlere Generation, wie der scharf formulierende Historiker David Gebhard (Santa Barbara) der den Mythos des Design attackierte oder der Praktiker Irving Grossmann (Toronto), der klarstellen wollte wie die Dinge wirklich liegen, der Direktor des Center Planlaegning aus Dänemark, John Allpass, der wußte wie die Dinge 1iegen und versuchte in sympathischer Bemühung mehr als nun eben das zu berichten. Schließlich wurden für die Marathon Abendvorstellungen eingeladen Dennis Crompton aus London um Archigram vorzustellen, Francoisc Dallegret (Montreal) um über God und Dallegret zu sprechen und seine immobilen Automobile und Hans Hollein um seine Arbeit zu zeigen und seine und alle weiteren Bemühungen in dieser Richtung, die in Wien und Graz vor sich gehen, und nun außerhalb Österreichs schon entsprechende Aufmerksamkeit erregen. Hatte dies der frische Bergwind noch nicht getan (Aspen, etwa 2400m über dem Meere), so ließen diese Vorträge denen, die da glaubten weiter ihm Häuschen bauen zu können, kalte Schauer über den Rücken jagen.

In einer brillianten Schlußzusammenfassung erläuterte Givan Tabibian (politischer Wissenschafter, Stratege usw.) um was es eigentlich in all diesen Wochen gegangen war: der Dialektiker gegenüber dem Pragmatiker.

H. H.

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